Veranstaltung am 14.06.2005

Motto heute: SPRACHE IST DAS HAUS DES SEINS!

Lehrer sind die Architekten des Wortes. Wir wollen heute unser Haus im gesamten betrachten.

"Mein Haus ist zu eng geworden!!!
Ich werde wohl mal einige Architekten kommen lassen müssen. Mal sehen, wer da so in den gelben Seiten steht. Ah, da: Verstand, Vernunft, Gefühl, Kunst, aber auch noch andere. Ich glaube die sollten erstmal reichen. Ich werde sie mal zur Bestandsaufnahme einladen!"

Die Architekten haben in ihrer Bestandsaufnahme festgestellt, dass meine Räume viel zu klein sind, z.B. mein Badezimmer, der Raum des verkleidens und der Ausreden... Also, wir müssen bauen!

Aber wie? Ich könnte ein Bild malen oder ein Gedicht schreiben! Oder ich komponiere mal wieder.

Die nächsten Tage werde ich abends immer eine Bestandsaufnahme machen und mich fragen, ob ich schöpferisch tätig gewesen bin. Daran kann ich den Baufortschritt erkennen.

Warum brauche ich als Lehrer eigentlich ein gutes Haus des Seins??? Ist doch klar: Ich brauche viele gute Ideen! Wie sonst soll ich denn den Kindern das Wissen vermitteln? Die Kinder merken doch sofort, aus was für einem Haus ich komme.

Der erste Eindruck der Architekten bei der Bestandsaufnahme war: Auszug, aber flott!!! Zu viele Baumängel verhindern ein Dasein, mein Bewusstsein arbeitet nicht trennscharf und ich sehe nur sehr verschwommen. Meine Wahrnehmung ist total eingeschränkt!

Aber was sind die Ursachen hierfür???
Einige haben mir die Archikten genannt:
1. Stillstand
Wer sich nicht bewegt, geht rückwärts. Nietzsche nannte das Versandung oder Wüstenbau. Andere formulieren klarer: Verblödung aufgrund Rückentwicklung!

2. Wahrnehmung wird gefiltert

Wir gucken gar nicht mehr genau hin, sondern sind einfach oberflächlich. Wir beschränken uns eher auf einige wenige Eigenschaften, von denen wir denken, dass sie aussagekräftige Informationen geben. Wir denken und projizieren, aber schauen gar nicht wirklich hin.

3. Verhalten wir in der Regel nicht geprüft

Erfahrung bringt Routine und jeder Tag ist gleich! Laaangweilig! Kontrolle fällt aus und wir hinterfragen kaum noch.

4. Realisiertes Verhalten läuft Resourcen zuwider
Wenn beides passt, sind wir im grünen Bereich. Aber wehe es läuft gegeneinander. Dann scheppert's...

5. Ausfall der Kritikfähigkeit

Exkurs: Was ist überhaupt Kritik? --> Ich verfüge über die Kunst, mehrere Grenzen einzuhalten.
Wir hinterfragen gegebenes einfach nicht mehr kritisch, sondern sehen es als zwangsläufig hinzunehmen an.

6. Handeln wird durch Werte und Normen bestimmt
Welchen Gesetzen bin ich heute eigentlich gefolgt? Gehören nicht auch Abmachungen, Vereinbarungen, Bedürfnisse und Triebe dazu? Wenn dies aber nicht bekannt ist, wird Handeln ja einfach zum Zufall. Und dann sind wir ganz sicher nicht mehr im Gleichgewicht.

7. Fehlende Spontanität in der Bewegung
Kenn ich keine Quellen der Bewegung, werde ich automatisch depressiv. Aber deswegen bloß nicht ins Bett legen, sondern sich bewegen und was Gutes tun.

Das Haus des Sein ist schon eine merkwürdige Erfindung! Ich dachte, dass jeder sein eigenes individuelles Haus hätte und damit eine Persönlichkeit, aber die Natur hat uns nicht sehr unterschiedlich geschaffen...

Schau dir deinen Alltag an und mach dir die Unterschiede zu dem anderer Leute klar. Nutze jeden Tag!!!

CARPE DIEM!!!

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